Amarone

Wusstest du schon, dass ...

… der Amarone durch puren Zufall entstanden ist? Nein, dachte ich mir schon. Hier die unglaubliche Entstehungsgeschichte zu einem Italo-Klassiker.

Mächtig. Dunkel. Alkoholschwanger: Das ist Amarone. Geheimnis. Vielfruchtig. Raffiniert: Auch das ist Amarone. Eigentlich liegt er ziemlich quer in der Weinlandschaft. Und doch hat er gerade in den Neunziger Jahren immer mehr Anhänger gefunden.

Aber schön langsam. So lange gibt es ihn gar noch nicht. Es dürfen Geschichten erfunden werden. Denn ein offizielles Geburtsdatum lässt sich nicht finden. Was sicher scheint: Der Amarone hat seine Entstehung einem Zufall zu verdanken. Dort, wo er herkommt, gab es fast seit Menschengedenken den Recioto. Einen roten, süsslichen Dessertwein.

Die Trauben für den Recioto wurden so spät wie möglich geerntet. Ende Oktober erst, wenn es die Witterung zuliess. Die Trauben: Da ist die Corvina, die ihm die Raffinesse gibt. Die Molianara ist für den Körper zuständig. Die Rondinella für die Farbe. Nach der Lese werden die Trauben für drei bis vier Monate unter dem Dach auf Holzgittern getrocknet (der Vorgang heisst auf Italienisch Appassimento). Immer wieder wurden die Trauben gedreht und verloren mindestens ein Drittel bis zur Hälfte ihres Gewichtes, bevor sie fast schon als Rosinen gekeltert wurden. Bevor jedoch aller Zucker weg war, stoppte man die Gärung. Zumeist durch Umfüllen in kleinere Fässer.

Doch eben, eines Tages, so die Legende, vergass man einen solchen Gärvorgang zu stoppen. Die Trauben wurden im Fass vergessen und nicht umgefüllt. Nichts war mehr mit der Süsse. Vollständig durchgegoren, bekam der Recioto eine bittere Note. Amaro heisst auf Italienisch Bitter. Der Amarone war geboren.

PS: Für einen guten Amarone bezahlt man gut und gerne 80 CHF pro Flasche. Dies hat auch seinen Grund. Gute Produzenten benutzen bei der Trocknung der Trauben kein Gebläse und werden Luftgetrocknet. Dieser Vorgang ist mit viel Zeit, Geduld und Passion verbunden. Oft gibt es schimmelbefall und die ganze Trocknung kann nicht weiterverwendet werden. Hier kann man sagen, Qualität hat seinen Preis.

Die Top Amarone Produzenten in Italien sind; Masi und Quintarelli.